Was ist Leben?

Wir haben uns schon alle die Frage gestellt: »Was ist Leben?« Sicherlich erscheint es einfach, diese Frage zu beantworten,

Leben ist Stoffwechsel,
das heißt, die Lebewesen nehmen Nährstoffe wie beispielsweise Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß auf und scheiden Unverdauliches wieder aus.

Leben ist Fortpflanzung,
das heißt, Lebewesen haben Nachkommen.

Leben ist Wachstum.
Wir kommen als Babys zur Welt und wachsen bis zu unserer heutigen Größe heran.

Leben ist Bewegung,
das heißt, Lebewesen sind aktiv.

Leben ist Reizbarkeit,
das heißt, unser Organismus reagiert z.B. auf Kälte und Hitze.

Leben ist Tod,
das heißt, dass auch der Tod zum Leben dazu gehört.

jedoch ist es heute nicht mehr so einfach, diese Frage zu beantworten, da die Natur der Wissenschaft in den letzten Jahren einige Beispiele lieferte, die die Grenze zwischen organisch und anorganisch verschwimmen lässt.

Zwei Beispiele hierfür sind zum einen Kristalle, denn sie wachsen, können sich reproduzieren, verbrauchen Energie und reagieren auf ihre Umwelt. Oder das Feuer - technisch gesehen zehrt es ebenfalls von der Energie aus dem Brennstoff zur eigenen Aufrechterhaltung und kann sich ausbreiten und reproduzieren.

„Jede spontan ablaufende chemische Reaktion muss, lebendig oder nicht, Energie verbrauchen" sagte Steven Brenner, ein Astrobiologe an der Universität von Florida, der in einem astrobiologischen Magazin den Artikel „Die Definition von Leben" veröffentlichte.

Scheinbar aber gibt es eine Möglichkeit, Leben von anderen Existenzformen der Materie mit komplexen Strukturen und Mustern zu unterscheiden, eine bekannte Eigenschaft, die allen Geschöpfen, die in Besitz jener mystischen Energie, genannt „Leben", zu eigen ist. Es ist die das Erbmaterial beinhaltende DNS (Desoxyribonukleinsäure). Viele glauben, dass sie mit diesem wundervollen und komplexen Molekül die Antwort auf die Millionen-Dollar- Frage gefunden haben.

Im oben erwähnten Artikel des Astrobiologie-Magazin zitierten Dr. Benton Clark von der Universität Colorado, Wissenschaftler der NASA und Mitarbeiter der Technologiegesellschaft Lockheed Martin, dass es tatsächlich über 102 beobachtbare Charakteristika in lebenden Wesen gibt. Clark erdachte eine Definition von Leben mit Hilfe von drei dieser Qualitäten: „Leben reproduziert sich und nutzt Energie. Diese Funktionen werden durch einen Satz von Richtlinien aufrechterhalten, die im Organismus selbst enthalten sind." Dieser Satz von Instruktionen sind die DNS und die RNS, die sich in allen unseren Zellen befinden.

Dieses Kriterium bezeichnet Clark jedoch für zu spezifisch. Wenn wir uns auf DNS und RNS als Voraussetzung für die Existenz von Leben beziehen, dann beschränken wir uns lediglich auf eine Lebensform im Universum - nämlich das Leben auf Kohlenstoff-Basis. Es könnte sein, dass es Leben gibt, das auf anorganischen Materialien basiert (also nicht auf Basis von Kohlenstoff). Manche Wissenschaftler haben vorgeschlagen, dass Leben ebenso auf Silizium-Basis existieren könnte, einem metallischen Element, das im Periodensystem neben dem Kohlenstoff steht.

Eine weitere Theorie beruht auf dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik, welcher aussagt, dass die Entropie (der sich, ohne externe Einwirkung, durch eine Verringerung von Ordnung auszeichnende Informationsverlust im kosmischen Maßstab) zunimmt. Demnach sind Lebewesen lokale Bereiche, in denen Ordnung ohne äußere Einwirkung existiert. Das ist vielleicht im Moment die sicherste Art zu definieren, was Leben ist. Aber aufgrund der Begrenztheit unserer Kenntnisse über das Universum sollten wir bereit sein, umzudenken und unser bisheriges Konzept vollständig zu ändern.

(Quelle: Teile des Artikels "Was ist Leben" aus The Epoch Times)